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Quellenverweise im Text stehen in einer engen Beziehung mit dem Literaturverzeichnis. Alle Quellen, die in einer Arbeit zitiert wurden, sind im Literaturverzeichnis zu finden, und umgekehrt stehen alle Quellenangaben, die in der Literaturliste verzeichnet sind, auch in Form eines Quellenverweises in der Arbeit.
Wie für Quellenverweise im Text, bestehen auch für das Erstellen des Literaturverzeichnisses die verschiedensten Regelungen und anerkannte Standards. Die Unterschiede beziehen sich u.a. auf die Anordnung der Namen der VerfasserInnen, Hervorhebungen, die Stellung der Jahreszahl, die Angabe oder Weglassung des Verlages und die Abtrennung der einzelnen Angaben durch Komma oder Punkt. Im Lieferumfang des Literaturdatenbankprogramms EndNote sind beispielsweise gegen 800 verschiedene Stile für das Zitieren von Literatur zu finden, die sich auf Vorgaben von Zeitschriften und Verlagen beziehen und sich alle (leicht) voneinander unterscheiden. Literatur sollte auf alle Fälle so angegeben werden, dass sie eindeutig aufgefunden werden kann.
In wissenschaftlichen Zeitschriften werden (unterschiedliche) Vorgaben zum Zitieren und zur Literaturangabe gemacht.
Das GIUZ empfiehlt beim Zitieren die Verwendung des «Harvard-Stils». ‹Link zum pdf der Western Sydney University›
Die Bibliographie enthält alle in einer wissenschaftlichen Arbeit beigezogenen Schriften. Zusätzlich kann sog. «weiterführende Literatur» angegeben werden, die zwar nicht direkt für die Arbeit verwendet wurde, doch der Leserschaft dienlich sein könnte. Folglich sei auf einige allgemeine Regeln und Hinweise beim Aufstellen eines Literaturverzeichnisses hingewiesen:
Innerhalb einer Arbeit muss die gewählte Verwendung der Quellenangaben einheitlich sein.
Für die Beispiele von Quellenangaben weiter unten wurden zudem folgende Regeln angewandt. Es handelt sich dabei nicht um universelle Regeln, sondern um die Darstellung einer Möglichkeit, wie ein Literaturverzeichnis angefertigt werden kann. (Weitere Beispiele sind im «Anhang» zusammengestellt).
Bei der Literaturangabe ist, wie beim Zitieren, Konsistenz wichtig!
Aufgeführt nach Standort, Signatur, Bezeichnung.
=> Staatsarchiv Zürich. B II 6-58. Ratsmanuale 1484-1515.
Aufgeführt nach Titel, Herausgeberschaft (Abkürzung Hg. oder
Hrsg.; englisch ed.), Jahr, Erscheinungsort.
Zu den gedruckten Quellen werden auch Periodika gezählt, die
über einen längeren Zeitraum untersucht worden sind.
=> British Documents on the Origins of the War 1898-1914. Ed. by G.P. Gooch
et al., 1927, Vol. II, London.
=> Neue Zürcher Zeitung. März 1934 – Januar 1937.
=> Tages-Anzeiger der Stadt Zürich (2002): Teures Studium. 22.08.2002, S. 12.
oder
=> N.N. (2002): Teures Studium. In: Tages-Anzeiger der Stadt Zürich,
22.08.2002, S. 12.
Wichtigster Grundsatz bei Literaturangaben ist, dass man die Literatur z.B. in einer Bibliothek finden kann.
Familienname (in den Beispielen auf unterschiedliche Art hervorgehoben),
Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. Reihe, Band, Auflage,
Erscheinungsort: Verlag. Die Nennung des Verlags ist nicht überall üblich, hat sich
jedoch in den letzten Jahren
mehr und mehr durchgesetzt. Auf alle Fälle erleichtert die Nennung des Verlags das
Auffinden
eines Buches, v.a. wenn es nicht in einer (zugänglichen) Bibliothek ist.
=> Müller-Böker, Ulrike (1995): Die Tharu in Chitawan. Kenntnis,
Bewertung und Nutzung der natürlichen Umwelt im südlichen Nepal.
Erdwissenschaftliche Forschung, 33. Stuttgart: Steiner.
=> BACKHAUS, Norman (1999): Zugänge zur Globalisierung – Konzepte,
Prozesse, Visionen. Schriftenreihe Anthropogeographie, Vol. 17. Zürich:
Geographisches Institut der Universität Zürich.
=> RPK (Raumplanungskonferenz des Bundes) et al. (Hrsg.) (1990): Welche
Raumordnungspolitik brauchen wir in den 90er Jahren? Bern.
=> Werlen Benno (1987): Gesellschaft, Handlung, Raum. Wiesbaden: Steiner.
Familienname, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. Art der Hochschulschrift,
Hochschule, (Erscheinungsort).
=> Fritschi, Astrid (2006): Local perceptions of environmental changes.
Case study in the Ayuquila Watershed, Western Mexico. Diplomarbeit.
Geographisches Institut der Universität Zürich.
=> Pronk, Marco (2005): Making sense of the world in reach. A study on
everyday geography-making in transcontextual lifeworlds. With empirical
inquiries into consumption and communication in contemporary Bangkok.
Dissertation. Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät der Friedrich-
Schiller-Universität Jena.
Familienname, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. In: Familienname,
Vorname, (Hrsg.): Titel. Untertitel. Reihe, Band, Auflage, Erscheinungsort,
Seitenangabe.
=> Müller, Urs & Backhaus, Norman (2006): Regionalisierung und die
Methode der Bildanalyse. In: Backhaus, Norman & Müller-Böker, Ulrike
(Hrsg.): Gesellschaft und Raum – Konzepte und Kategorien. Schriftenreihe
Humangeographie, Bd. 22, Zürich, S. 31-51.
Familienname, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. In: Zeitung / Zeitschrift
/ Spezialpublikation, (Nummer,) Datum, Erscheinungsort,
Seitenangabe («Jg.» für Jahrgang, «H.» für Heft, «S.» für Seite, «Bd.»
für Band oder «Nr.» für Nummer können auch weggelassen werden.
Wird auf diese Abkürzungen verzichtet, ist eine konsequente und
einheitliche Darstellung umso wichtiger, um eindeutig zu bleiben).
=> Steimann, Bernd (2008): «Niemand hier respektiert meine Grenzen» –
Konflikte zwischen Hirten und Goldsuchern auf Kirgistans Weiden. In: Neue
Zürcher Zeitung, Nr. 39, 16. / 17.2.2008, 9.
=> Thieme, Susan; Kollmair, Michael & Müller-Böker, Ulrike (2006):
Transnationale soziale Netzwerke und Migration: Nepalis aus Far West
Nepal in Delhi. Geographische Rundschau, Jg. 58, Nr. 10, 24-32.
Handbücher und Wörterbücher werden häufig wie folgt aufgeführt:
Bezeichnung (Jahr): Band, Auflage, Herausgeber. Ort: Verlag.
=> Diercke-Wörterbuch der allgemeinen Geographie (1993): Hrsg. Leser, H., (7.
Auflage). München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Die herkömmliche Struktur ist jedoch auch korrekt:
Herausgeber (Jahr): Bezeichnung, Band, Auflage. Ort: Verlag.
=> Leser, Hartmut (Hrsg.) (1993): Diercke-Wörterbuch der allgemeinen
Geographie, 7. Auflage. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Quellen aus dem Internet sind wie bereits erwähnt eine umstrittene Angelegenheit (vgl. hierzu auch «Internetrecherche über Suchmaschinen»). Wie auch beim Zitieren gedruckter Literatur, besteht auch beim Zitieren von Onlinequellen kein allgemein gültiger Standard. Dazu kommt, dass Onlinequellen sehr kurzlebig sein können, was dazu führt, dass zitierte Quellen allenfalls schon bald nicht mehr auffindbar sind oder verändert wurden. Die Flüchtigkeit des Webmediums kann bei unvollständiger Quellenangabe hinsichtlich der Nachvollziehbarkeit einer wissenschaftlichen Arbeit sehr problematisch sein.
Zudem haben Online- und Druckversion von Quellen im Internet häufig abweichende Seitenzahlen. Beim Zitieren von Quellen stellt dies ein Problem dar und sollte in der Quellenangabe berücksichtigt werden. Trotzdem ist das Internet als Informationsquelle nicht mehr wegzudenken. Es gibt Möglichkeiten, Internetquellen trotz ihrer Flüchtigkeit sicher zu zitieren, indem zum Beispiel eine URL beim Internetdienst «WebCite®» archiviert wird (vgl. «Archivieren von Webseiten mit WebCite®»).
Bei Internetquellen besteht das Problem, dass sie sehr kurzlebig sein können.
Internetquellen beinhalten grundsätzlich folgende Angaben:
AutorIn / Körperschaft, (Herausgeber) (Jahr): Titelangabe. ‹Internetadresse› (Stand:
‹Datum›) (Zugriff: ‹Datum›).
=> SciDok (Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes (o.J.): Zitieren
von Onlinequellen.
‹https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/help/SULB/zitieren.jsp› (Zugriff: 21.09.2021)
=> ISO 690-2 (Internationale Organisation für Normung) (1997): Excerpts
from international Standard. Information and documentation –
Bibliographic references – Part 2: Electronic documents or parts thereof.
=> GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) (1998): Orientierungsrahmen:
Bodenrecht und Bodenordnung.
‹https://www.yumpu.com/de/document/read/21298744/orientierungsrahmen-bodenrecht-und-bodenordnung-gtz›
(Stand: 1998; Zugriff: 21.09.2021)
Nach (Baade et al. 2005) ist eine Internetquelle, die nur eine URL, aber weder Autoren-, Jahres- noch Titelangaben vorliegen, nicht zitierfähig.
Wie bereits erwähnt, können Informationen auf dem Internet laufend verändert werden. Deshalb ist es beim Zitieren von Internetquellen wichtig, das genaue Zugriffsdatum anzugeben. Über die «Wayback Machine» des Internetarchivs (‹https://archive.org/index.php›) kann auf die vom Internetarchiv archivierten Seiten zugegriffen und zitierte Informationen rückblickend wieder gefunden werden.
Der kostenlose Internetdienst «WebCite®» (‹https://www.webcitation.org/›) ermöglicht das Archivieren einer Webseite bei Bedarf. In der Arbeit kann dann auf die «eingefrorene» Version der Seite verwiesen werden (Baumgartner 2008a: o.S.). Die Archivierung einer URL mit WebCite® erfolgt wie folgt:
Hinter audiovisuellen Quellen – Filme, Radiosendungen, Musik
etc. – steht oft eine grosse Autorenschaft mit ganz unterschiedlichen
Rollen. Da oftmals der Titel eines Filmes oder eines Stückes besser
bekannt ist als der Autor oder die Autorin, kann man auch den Titel
quasi als Autor zitieren, was dessen Auffindbarkeit erleichtert. Eine
allgemeingültige Art der Quellenangabe gibt es jedoch nicht. Wir
empfehlen folgende Möglichkeiten:
=> Avatar (2009): Cameron, James (Regie und Produktion) & Landau, Jon
(Produktion), Lightstorm & 20th Century Fox (DVD).
oder
=> Cameron, James (Regie und Produktion) & Landau, Jon (Produktion) (2009):
Avatar, Lightstorm & 20th Century Fox (Film-DVD).
=> Echo der Zeit (2010): Gentechnisch veränderte Kartoffeln, Radio DRS2,
podcast, 02.03.2010, https://pod.drs.ch/echo_der_zeit_mpx.xml
=> Krokus (2010): Hoodoo, Sony Music Entertainment Switzerland (Musik-CD).